Uljanowsk (Simbirsk)

Tag Zehn: Ein Vormittag in Uljanowsk (Simbirsk)

Unser Spruch des Tages:
Wende dein Gesicht der Sonne zu,
Dann fallen die Schatten hinter dich.

Simbirsk wurde 1648 als Grenzposten des russischen Reichs am West-Ufer der Wolga gegründet und spielte im Handel mit Asien eine wichtige Rolle. Die heutige Großstadt entstand als Festung auf einem Berghang, von dem die Wolga stromauf und stromab gleichermaßen gut einzusehen war. Auf der anderen Seite der Anhöhe fließt in entgegengesetzter Richtung die Svijaga. Der Kreml von Simbirsk gehörte einst zu den am besten befestigten russischen Forts an der Wolga. 1864 vernichtete ein verheerender Brand den Kreml und so gut wie alle hölzernen Bauten der Stadt.

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Saratow

Tag Acht: Ein Vormittag in Saratow

Unser Spruch des Tages:
Ob wir erreichen, was wir uns vornehmen,
hängt von Glück ab;
aber das Wollen ist die einzige Sache
unseres Herzens
José Ortega y Gasset

WOLGA Волга: Das blaue Band

An den Bahngleisen gehen die Gänse spazieren, Schafe und Kühe bevorzugen die Straße. Ein paar Tannen stehen Spalier, ebenso Apfel-, Mirabellen-, Birnen- und Vogelbeerbäume. Im Hintergrund kleine, runde Birkenwäldchen, eingefasst von sehr viel Wiese. Verschneidungen im Gelände, Flüsschen, dazwischen immer wieder Dörfer aus unverputztem Waschbeton, dann wieder Sonnenblumen- und Weizenfelder. Ich bin unterwegs nach Saratow an der Wolga, dem ehemaligen Knotenpunkt der Wolgadeutschen. Der Strom hier ist mächtig, seegleich, schon fast wie ein Meer, mit gewaltigen Sandbänken und kleinen Inseln liegt er im Dunst, und ich denke an die ganzen Menschen, die hier ihr Glück suchten, die für die nächsten Generationen arbeiteten und dann in alle Winde verstreut wurden. Damals hieß es: den Ersten der Tod. Den Zweiten die Not. Den Dritten das Brot. Weiterlesen

Wolgograd (Russland)

Tag Sieben: Ein Vormittag in Wolgograd

Unser Spruch des Tages:
Nimm Dir Zeit um freundlich zu sein,
es ist das Tor zum Glücklichsein.
Nimm Dir Zeit, um froh zu sein,
es ist die Musik der Seele
Isländische Weisheit

Bis 1925 hieß Wolgograd Zarizyn, anschließend Stalingrad, ihren heutigen Namen erhielt sie 1961. 1589 umgab noch eine Festung den damals größten Wolgahafen. Zarizyn war in die Bauern- und Kosakenaufstände verwickelt und spielte 1917-18 während des Bürgerkriegs eine Rolle. Weiterlesen

Von Astrachan nach Wolgograd

Tag Sechs: Mit Peter Iljitsch Tschaikowski auf der Wolga

Unser Spruch des Tages:
Solange Herz und Augen offen sind,
um sich am Schönen zu erfreuen –
solange darf man hoffen,
wird auch die Welt vorhanden sein.
Wilhelm Buch

Heute schwimmt MS Kandinsky die gleiche Strecke wie Vorgestern auf der Wolga nach Wolgograd zurück. Wieder kommen wir zur Mittagszeit an dem, auf keiner mir zugänglichen Karte zu findenden Dorf Nikolskoe vorbei, das ich als solches lediglich auf Google Earth identifizieren konntei. Also kehrt uns wieder die Kathedrale ihre Schattenseite zu und bietet keine Chance bessere Bilder ohne Farbstich von ihr zu erhalten. Daher und vor allem aus genüsslicher Bequemlichkeit des behaglichen Lümmelns auf dem Sonnendeck sind also nur wenige Bilder entstanden. Was soll’s, der Tag wurde auch auf diese Weise mit unvergesslichen Erinnerungen gefüllt – ich habe die beeindruckende Flusslandschaft einfach nur so, aus lauter Jux und Tollerei genossen und die Seele baumeln zu lassen: Weiterlesen

Astrachan

Tag Fünf: Ein Tag in Astrachan

Unser Spruch des Tages:
Das Lächeln, das Du aussendest
kehrt zu Dir zurück.

Häufig zu hörende Schlagworte über Astrachan sind: Venedig an der Wolga; Wächter über das Wolgadelta, der Handelswege über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan und Iran; ehemalige Residenz der Khane des Tatarenreiches von Astrachan – bis zur Annektion durch das Russland Iwans des Schrecklichen im Jahre 1556. Es war aber keineswegs so (wie später nach der Annektion der Krim durch Katharina die Große), dass die Tataren Kazans, Astrachans und Sibiriens die Zaren Russlands als Unterdrücker sahen, Sergius Golowin schrieb in „Das Reich der Schamanen. Der eurasische Weg der Weisheit.” (1981 veröffentlicht): Weiterlesen

Von Wolgograd nach Astrachan

Tag Vier: Die Wolga hinunter, von Wolgograd nach Astrachan

Unser Spruch des Tages:
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

(Antoine de Saint-Exupery)

Seit 23:30 Uhr (alle Zeitabgaben in „Moskauer Zeit“) des dritten Reisetages sind wir nun in Richtung Astrachan unterwegs. Wir haben eine Strecke von ca. 500 km vor uns und werden am frühen Morgen des fünften Tages unserer Reise in Astrachan ankommen. Was wir tagsüber von der Wolga und der umgebenden Steppenlandschaft sehen werden, wird also lediglich ein beidseitiger Uferstreifen der Länge von etwa 170 km sein, aber was soll`s: „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, schrieb Saint-Exupery Weiterlesen

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