Taganrog

Boris Podolsky

Im amerikanischen Princeton treffen sich 1934 drei Physiker, um zusammen eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen, die sich als eine der meistzitierten Veröffentlichungen des zwanzigsten Jahrhunderts erweisen wird. Es handelt sich um Albert Einstein, Boris Podolsky und Nathan Rosen. Albert Einstein (1879 bis 1955), der Schöpfer der Relativitätstheorie, war schon damals weltberühmt. Aus Nazi-Deutschland vertrieben, hatte er im Oktober 1933 eine Stelle am neugegründeten Institute for Advanced Study angenommen, einem Institut, das er bis zu seinem Tod 1955 nicht mehr verlassen sollte. Boris Podolsky, 1896 im russischen Taganrog geboren, emigrierte 1913 in die Vereinigten Staaten. Er wurde 1928 am California Institute of Technology (Caltech) promoviert und kam nach Umwegen, die ihn unter anderem nach Leipzig, in das heute ukrainische Kharkov und wieder ans Caltech geführt hatten, 1933 mit einem Stipendium nach Princeton. In Kharkov war unter anderem eine Arbeit zur damals neuen Quantenelektrodynamik entstanden – gemeinsam mit Vladimir Fock und Paul Dirac, einem der Pioniere der Quantenmechanik, der sich zu jener Zeit auf einer Reise durch die Sowjetunion befand. Podolsky und Einstein kannten sich bereits von früheren Besuchen Einsteins in den USA. Gemeinsam mit Albert Einstein und Nathan Rosen erdachte er 1935 das EPR-Experiment, ein Gedankenexperiment, das in den Diskussionen der Grundlagen der Quantenmechanik von großer Bedeutung ist. Podolsky war damals (1934/35) bei Einstein am IAS. Ihre Arbeit erschien in Physical Review (Bd. 47, 1935, S. 777) und wurde von Podolsky verfasst.

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