Von Astrachan nach Wolgograd

Tag Sechs: Mit Peter Iljitsch Tschaikowski auf der Wolga

Unser Spruch des Tages:
Solange Herz und Augen offen sind,
um sich am Schönen zu erfreuen –
solange darf man hoffen,
wird auch die Welt vorhanden sein.
Wilhelm Buch

Heute schwimmt MS Kandinsky die gleiche Strecke wie Vorgestern auf der Wolga nach Wolgograd zurück. Wieder kommen wir zur Mittagszeit an dem, auf keiner mir zugänglichen Karte zu findenden Dorf Nikolskoe vorbei, das ich als solches lediglich auf Google Earth identifizieren konntei. Also kehrt uns wieder die Kathedrale ihre Schattenseite zu und bietet keine Chance bessere Bilder ohne Farbstich von ihr zu erhalten. Daher und vor allem aus genüsslicher Bequemlichkeit des behaglichen Lümmelns auf dem Sonnendeck sind also nur wenige Bilder entstanden. Was soll’s, der Tag wurde auch auf diese Weise mit unvergesslichen Erinnerungen gefüllt – ich habe die beeindruckende Flusslandschaft einfach nur so, aus lauter Jux und Tollerei genossen und die Seele baumeln zu lassen: Weiterlesen

Astrachan

Tag Fünf: Ein Tag in Astrachan

Unser Spruch des Tages:
Das Lächeln, das Du aussendest
kehrt zu Dir zurück.

Häufig zu hörende Schlagworte über Astrachan sind: Venedig an der Wolga; Wächter über das Wolgadelta, der Handelswege über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan und Iran; ehemalige Residenz der Khane des Tatarenreiches von Astrachan – bis zur Annektion durch das Russland Iwans des Schrecklichen im Jahre 1556. Es war aber keineswegs so (wie später nach der Annektion der Krim durch Katharina die Große), dass die Tataren Kazans, Astrachans und Sibiriens die Zaren Russlands als Unterdrücker sahen, Sergius Golowin schrieb in „Das Reich der Schamanen. Der eurasische Weg der Weisheit.” (1981 veröffentlicht): Weiterlesen

Von Wolgograd nach Astrachan

Tag Vier: Die Wolga hinunter, von Wolgograd nach Astrachan

Unser Spruch des Tages:
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

(Antoine de Saint-Exupery)

Seit 23:30 Uhr (alle Zeitabgaben in „Moskauer Zeit“) des dritten Reisetages sind wir nun in Richtung Astrachan unterwegs. Wir haben eine Strecke von ca. 500 km vor uns und werden am frühen Morgen des fünften Tages unserer Reise in Astrachan ankommen. Was wir tagsüber von der Wolga und der umgebenden Steppenlandschaft sehen werden, wird also lediglich ein beidseitiger Uferstreifen der Länge von etwa 170 km sein, aber was soll`s: „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, schrieb Saint-Exupery Weiterlesen

Vom Don zur Wolga

Tag Drei: Wir schleusen uns über 13 Treppenstufen bis Wolgograd

Unser Spruch des Tages:
Die Fremde darf dir zur Heimat werden,
doch darf die Heimat dir nie zur Fremde werden.

So klar der Himmel beim Sonnenuntergang am Zimljansker Stausee auch aussah, er hat uns in der Nacht doch dichten Nebel beschert, der es aus Sicherheitsgründen unmöglich machte, dass die MS Kandinsky in den teilweise sehr engen Wolga-Don-Kanal einfahren durfte. So verbrachten wir zwar eine sehr stille Nacht an Bord des Schiffes, die uns eine tiefen Schlaf mit geringeren Maschinengeräuschen bescherte als bei Fahrt, so war ich um fünf Uhr schon so gut ausgeschlafen, dass ich erhoffte, noch den höchsten Punkt des Kanals, den Warwarosker Stausee mit 88m über Wolganiveau zu sehen – doch weit gefehlt, wir lagen noch vor der Schleuse 13 vor Anker. Das Schiff samt Umgebung war mit dickem Nebel verhüllt! Weiterlesen

Väterchen Don

Tag Zwei: Flusstag auf Väterchen Don und dem Zimljansker Stausee

Unser Spruch des Tages:
Glücklich ist einer, der sich bei Sonnenuntergang über die aufgehenden Sterne freut

Philipp Spitta beschreibt das Präludium C-dur BWV 846  als ein Stück von unsäglichem Zauber,
über das eine große, selige Melodie körperlos hinzieht, wie Engelsgesang
durch die stille Nacht über flüsternde Büsche und Bäume.

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Rostow am Don

Tag Eins und Beginn der Flussreise über Väterchen Don und Mütterchen Wolga.

Unser Spruch des Tages:
Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.
(J. W. von Goethe)

Rostow (auch Rostov geschrieben) und seiner Umgebung eilt der Ruf voraus, ein ökologisches Krisengebiet. das „Chicago Russlands“, aber auch ein exotische Hoffnungen weckendes „Tor zum Kaukasus“ zu sein. Vom Fluss Don und der von ihm durchflossenen Steppenlandschaft hatte ich durch die Pflichtlektüre auf der Oberschule, den Roman „Der Stille Don“ von Michail Scholochow, eine vage Vorstellung. Die durch Scholochows Roman geweckten phantasiereichen Träume waren der eigentliche Grund, weshalb ich neben der Wolga auch den Don kennenlernen wollte und somit die 20 Tage dauernde, schlussendlich 4.894 km lange Reise von Rostow-am-Don nach St. Petersburg auf der MS Kandinsky zu buchen. Weiterlesen

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