Von Astrachan nach Wolgograd

Tag Sechs: Mit Peter Iljitsch Tschaikowski auf der Wolga

Unser Spruch des Tages:
Solange Herz und Augen offen sind,
um sich am Schönen zu erfreuen –
solange darf man hoffen,
wird auch die Welt vorhanden sein.
Wilhelm Buch

Heute schwimmt MS Kandinsky die gleiche Strecke wie Vorgestern auf der Wolga nach Wolgograd zurück. Wieder kommen wir zur Mittagszeit an dem, auf keiner mir zugänglichen Karte zu findenden Dorf Nikolskoe vorbei, das ich als solches lediglich auf Google Earth identifizieren konntei. Also kehrt uns wieder die Kathedrale ihre Schattenseite zu und bietet keine Chance bessere Bilder ohne Farbstich von ihr zu erhalten. Daher und vor allem aus genüsslicher Bequemlichkeit des behaglichen Lümmelns auf dem Sonnendeck sind also nur wenige Bilder entstanden. Was soll’s, der Tag wurde auch auf diese Weise mit unvergesslichen Erinnerungen gefüllt – ich habe die beeindruckende Flusslandschaft einfach nur so, aus lauter Jux und Tollerei genossen und die Seele baumeln zu lassen:

Zum Video bzw. der diese Bilderreise untermalenden Musik ist zu bemerken, dass es sich um das Vorspiel zum 2. Akt zum Balletts „Schwanensee“ von Tschaikowski handelt, das ich mit Samples der einzelnen Instrumente eines Sinfonieorchesters instrumentiert habe.

Was wäre sonst noch zu berichten, dass es lesenswert wäre? Naja, immerhin kann man sich fragen, wer noch so einst per Schiff auf der Wolga unterwegs war – und so wurde ich  in Tschaikowskis Tagebuch Nr. 5 fündig. Ein Freund Tschaikowskis – Nikolai D. Kaschkin – Musikkritiker und Leiter des Konservatoriums in Moskau, schrieb in seinem Buch „Meine Erinnerungen an Tschaikowski“ über das Jahr 1887:

Uraufführung der Oper „Die Pantöffelchen“ in Moskau. Beginnt wieder zu dirigieren und leitet u.a. ein Sinfoniekonzert mit eigenen Werken in Moskau. Reise nach Tiflis (teilweise als Schiffsreise auf der Wolga), dann nach Aachen zu seinem kranken Freund Kondratjew und nach Paris.
Neben den Erfolgen Tschaikowskys als Dirigent bringt das Jahr 1887 auch viel Kummer. Im Januar erhält er die Nachricht vom Tod seiner Nichte Tanja, die in Petersburg während eines Maskenballs stirbt. Nicht weniger tragisch ist das Schicksal Kondratjews, der seit mehreren Jahren an Syphilis leidet und den er in Aachen fast zu Tode pflegt. Tschaikowsky besucht ihn in Petersburg, obwohl er den Anblick des Bettlägerigen kaum ertragen kann. Danach fährt er mit Tolja zur Kur nach Borshom, einem Badeort in der Nähe von Tiflis. Kaum dort, erreicht ihn auch schon der Hilferuf Kondratjews, den man nach Aachen gebracht hat, um sein Leben mit Heilwasser zu verlängern. Tschaikowsky bricht die Kur ab und trifft eine Woche später bei dem Todkranken ein. Kondratjew nimmt heiße Schwefelbäder, die sein Befinden verbessern, wenn auch nur vorübergehend. Die tägliche Zuwendung, das Miterleben des Leids bringt den Komponisten an den Rand der Verzweiflung.

Die Reise nach Borshom führte zusammen mit seinem Diener Aljoscha mit dem Zug von Moskau nach Nischni Nowgorod und dann per Schiff die Wolga abwärts und über das Kaspische Meer nach Baku und von dort mit dem Zug nach Tiflis. Nach dem Lesen seiner Tagebucheinträge hatte ich das Gefühl, dass ich – im Gegensatz zu dem geplagten Tschaikowski – eine Luxusreise auf der Wolga genießen durfte.  Doch nun lasse ich Euch das Sensibelchen Tschaikowski von seinen Freuden und Unbilden dieser Reise berichten:

  • 19. Mai 1887, Dienstag
    Stand auf, als wäre ich gesund, aber dann wurde es immer schlimmer und schlimmer. Frühstück mit Jürgenson im Restaurant Dussot. Beim Notar. Geld. Die Laroches. Geschlafen. Examen in der höheren Klavierklasse. Abendessen in Testows Restaurant in Gesellschaft. Nach Hause gekommen, Abführmittel eingenommen. Den ganzen Tag fast nichts gegessen.
  • 20. Mai 1887, Mittwoch
    Die Unpässlichkeit hielt weiter an. In Lopaschows Restaurant gegangen, konnte aber nichts essen. Direktionssitzung. Prüfung in der Violinklasse (der jüngere Conus [1] ). Seine Kontrapunkte und die seines Bruders. Nach Hause. Vorbereitung und Zahlungen. Mittagessen mit den Laroches, Kaschkin und Jürgenson in Lopaschows Restaurant. Eisenbahnstation der Strecke nach Nishni Nowgorod. Zur Bahn gebracht haben mich die Huberts, P. I. Jürgenson und Boris [2]. Abfahrt. Übelstes Wetter. Erst ging es mir besser, aber dann wurde es wieder schlimm. In Pawlowo Tee getrunken. Der Schauspieler Warlamow, die Schauspielerin Wassiljewa (ihr Mann Tanejew kam zu mir) usw. Schlief sehr viel. Die Leibschmerzen haben noch nicht ganz aufgehört.
  • 21. Mai 1887, Donnerstag. Nishni [Nowgorod]
    Enttäuschung über die Kajüte auf der „Kawkas“ und auf der „Merkuri“. Nahmen eine Kajüte 2. Klasse. Auf dem Dampfer. Das übliche Hin und Her, bis wir untergebracht waren. War unpässlich. Grässliches Wetter. Hatte wenig Freude, habe mehr in der Kajüte gesessen. Table d’hôte. (Nachbarinnen: etwas magere Mutter mit ungezogenen kleinen Jungen und Kinderfrau, vorlaute Telefonistin, die sich später den Kapitänsgehilfen angelte usw.). Fühlte mich unpässlich, und von Zeit zu Zeit überkam mich Heimweh. Hässliches Wetter. Lärm in der Kajüte. Sympathisch sind nur die füllige und wahrscheinlich sehr gütige Dame mit der Familie und der alte Militär im Ruhestand, der sich als sehr klug erwies. Die übrigen sind sehr unsympathisch, besonders die drei Studenten, die auf einer Vergnügungsreise waren. Die Passagiere der 1. Klasse benehmen sich hochnäsig. Der Stewart hat mir ein Kissen gebracht — habe trotz meiner Leibschmerzen ausgezeichnet geschlafen.
  • 22. Mai 1887. Kasan
    Fühlte mich am Morgen nicht wohl. Ging an Land. Kasan ist aus der Ferne sehr schön. Frühstückte kurz nach der Abfahrt um 11 Uhr. Dann den ganzen Tag über deprimiert und von Zeit zu Zeit ungewöhnliche Schwermut und das Bewusstsein, allein und von allen verachtet zu sein. Einige Passagiere erregen in mir etwas wie Hass, besonders die drei Studenten und noch ein vierter uniformierter Student, der den lieben Gymnasiasten Sascha begleitet. Ein Passagier der 3. Klasse hatte einen Anfall. Abscheuliches Wetter. Meine Mahlzeit um 6 Uhr ohne jegliches Vergnügen. Simbirsk. Mit Aljoscha spazierengegangen. Dann Tee getrunken und uns unterhalten. Besser geschlafen. Meine Gesundheit ist noch immer nicht ganz wiederhergestellt. Irgendeine Schwäche (Magenschmerzen), Fieber.
  • 23. Mai 1887, Wolsk
    Aufgewacht in Samara (es wurde geheizt, und daher war es sehr heiß). Angekleidet, Tee getrunken und mit Aljoscha in der Stadt spazierengegangen. Die Stadt macht einen recht passablen Eindruck. Überall Aushänge über den gestern gegebenen „Onegin“. Kirche der Altgläubigen, origineller Gesang (gefiel mir sehr, denn das war nicht der übliche Kirchendienerbaß wie bei uns), alte Frauen, eine Aufgebahrte, Brote usw. Wieder zurück. Frühstück. Sysran und davor eine Brücke. Lange auf dem Deck umhergelaufen. In Sysran stieg eine wichtige Person zu. Erblickte auf einmal kurz danach den Dirigenten N. B. Emanuel. Tat, als würde ich ihn nicht erkennen; er gab mir Zeichen. Ich versuchte danach die ganze Zeit, mich dennoch aus dem Staube zu machen. Lektüre (Geschichte über ein Institut im Russki Westnik und scheußlicher Roman von Posnjak!!!). Chwalynsk. Tee mit Aljoscha. Wolsk. Der Kapitänsgehilfe. Auf seinen Rat hin in die Stadt. Reizendes Städtchen. Garten. Wichtige Person. Restaurant. Originelle Atmosphäre. Gästezimmer. Haben gut gegessen. Bei mir ist noch immer etwas nicht in Ordnung. Zu Fuß zum Dampfer. Großartige Mondnacht.
  • 24. Mai 1887, Pfingstsonntag, Saratow
    Haben uns angekleidet und sind in die Stadt gegangen. Gefiel mir bei weitem nicht so, wie ich erwartet hatte. Kathedrale. Messe. Von den folgenden Haltepunkten war Kamyschin bemerkenswert. Die ganze Stadt strömte zur Uferstraße, die auf ihre Weise einzigartig war (Bretter und Balustrade über einer Steilwand). Der Bahnhof. Gestern freundete ich mich mit einem sympathischen kleinen Kadetten, einem sehr amüsanten Gesprächspartner, an. Am Abend war ich mit ihm so ins Gespräch vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie Aljoscha unsere Sachen in die 1. Klasse trug. Tee. Sehr gut geschlafen.
  • 25. Mai 1887, Pfingstmontag, Zarizyn
    Diese Stadt hat mir nicht gefallen. Irgendwie seltsam! Zum Beispiel auf einem riesigen, öden, ungepflasterten Platz, auf dem die Füße im Sand versinken, plötzlich ein gewaltiges Haus Wiener Art! Habe mit Aljoscha in meiner neuen Kajüte (1. Klasse) gefrühstückt. Von Zarizyn haben wir erst um 2 Uhr abgelegt. Weiter war alles flach. Sarepta. Brezeln. Zahnschmerzen. Um 6.30 Uhr allein gegessen. Nach dem Essen Gespräch mit einem gescheiten Georgier (mit Brille), der durch Sibirien gereist war. Den ganzen Tag über hatten wir bei uns im Salon Musik, dargebracht von zwei wenig sympathischen Fräulein, von denen die eine geradezu scheußlich singt (wenn auch das Repertoire gut ist), während die andere auf dem Klavier herumklimpert.
  • 26. Mai 1887
    Am Morgen in Astrachan angekommen. Bin mit Alexej losgefahren, um mir die Stadt anzusehen. Viel besser als Saratow. Umgestiegen in einen kleinen Hochseedampfer. Russischer Kapitän mit seiner lieben Mama, die Tee ausschenkte, als wir frühstückten. Whist fand nicht statt. Meine Freundschaft mit dem ungewöhnlich sympathischen Gymnasiasten erfährt ein ständiges Crescendo. Mit dem klugen sibirischen Georgier habe ich mich auch mehrmals angenehm unterhalten. Neun Fuß. Umgestiegen in einen Schoner. Große Kajüte, in der wir allein sind. Table d’hôte. Ich habe endlich mit der Sängerin aus dem Konservatorium gesprochen, die schon seit Nishni mitfährt [3]. Das Gespräch drehte sich die ganze Zeit um Gesang, Musik und Oper. Das Mädchen fragte, ob ich die Pawlowskaja im Onegin gesehen habe? Ein grauhaariger Herr erzählte, „Tschaikowski“ habe im vergangenen Jahr Lody für die Darstellung des Orlik in „Mazeppa“ abgeküsst. Überhaupt war es sehr lustig. Dann unterhielt ich mich mit dem Georgier, der sich ins Buffet gesetzt hatte, um Kaffee zu trinken, machte mich bekannt mit dem Kontrolleur, der mir seinen ganzen Lebenslauf erzählte, darunter, wie er 4000 [Rubel] in Erdöl angelegt und verloren hatte. Eine wunderbare Nacht: Mond, Meer … Konnte mich nur mit Mühe losreißen. Wieder der Kontrolleur; bei ihm in der Kajüte. In meiner Kajüte. Schreckliche Nacht verbracht. Es schlingerte entsetzlich; es schien, gleich … gleich kippt es um … Eine schlimme Furcht überkam mich. Erst um 4 Uhr, als mir schien, dass das Schlingern geringer wird, bin ich eingeschlafen.
  • 27. Mai 1887. Auf See
    Um 8 Uhr aufgestanden. Tee. Weniger Schlingern. Der sibirische Georgier. Berge. Ufer. Petrowsk. Habe mich von dem kleinen Kadetten verabschiedet. Die Bucht. Man kam, um eine andere Sängerin, die Tischnachbarin. von unserer, abzuholen. Frühstück table d’hôte. Sympathischer Seemann mit Backenbart. In die Stadt. Hitze. Garten. Öde Straßen. Begegnung mit unserem kleinen Kadetten (er heißt Michail Alexandrowitsch Schelemjatew). Mit Mühe zur rechten Zeit gekommen. Im Boot mit der ganzen Gesellschaft unserer Mitreisenden. Bis zum Mittagessen gelesen, umhergelaufen, mich mit dem Georgier unterhalten, Patience gelegt u. ä. Nach einem sehr kärglichen und schlechten Essen am Gemeinschaftstisch (ich unterhalte mich jetzt bereits freundschaftlich mit der Sängerin) blieb der Kapitän mit mir allein und quälte mich mit Gesprächen über Politik. Und ausgerechnet zu der Zeit war ein herrlicher Sonnenuntergang. Derbent. Lichter. Lärm und Geschrei der Einheimischen. Lange auf dem Deck der 2. Klasse gesessen und mich mit zwei sympathischen Georgiern unterhalten. Die Schönheit der Mondnacht war unbeschreiblich. Habe großartig geschlafen; es gab überhaupt kein Schlingern.
  • 28. Mai 1887
    Um 8 Uhr aufgestanden. Nach dem Tee auf Deck gesessen. Wie ärgerlich, dass man nicht allein sitzen und das Meer und den wunderschönen Tag genießen kann! Das Wetter war heute großartig, so dass man Lust gehabt hätte, sich ungehindert dem Beschauen hinzugeben, aber nein, gleich kommen sie einem mit Gesprächen! Das vergiftet das ganze Vergnügen. Vor dem Frühstück Briefe und Tagebuch geschrieben. Habe nicht den geringsten „schöpferischen“ Impuls. Seltsam ist das. Frühstück. Sah zu, wie der Kapitän mit sich selber Whist spielte (sah aus wie Geldwechseln). Warten auf die Ankunft. Baku. Grand Hôtel. Nicht schlecht. Ging allein spazieren. Der Basar. Der Michailow-Garten. Alles vertrocknet. Unterwegs die Georgier getroffen. Zusammen auf dem Basar. Mittagessen mit Aljoscha. Eine Szene. Zeitungslektüre. Zirkus. Von dort in den Garten. Wieder Zirkus. Nach Hause. Einigermaßen geschlafen.
  • 29. Mai 1887
    Habe Aljoscha geweckt. Fahrt nach Balachana [Tatarendorf bei Baku]. Fördertürme oder — besser gesagt — ein Wald davon. Fontäne. Das Bohren. Nach Hause. Frühstück. Bahnhof. Unordnung. Ich im Abteil mit einem Deutschen. Rauchen verboten! Ein kurioser Umstand. Meine Wut. Eingeschlafen. Auf irgendeiner Bahnstation gegessen. In der 3. Klasse bei Freunden gesessen. Sie wussten, wer ich war. Gab Grelajew 10 Rubel. Legte mich um 10.30 Uhr schlafen. Habe gut geschlafen.
  • 30. Mai 1887 [Tiflis]
    Empfang durch Tolja [4], Panja [5], Tata [6]  und Kokodes [7]. Unterhaltung und Tee. Ich mit Aljoscha im Badehaus. Schrecklicher Greis. Widerlich. Zu Hause Frühstück mit Panja. Tatussja und ihre Puppen. Durch den Muschtaid-Garten und die Straßen spazierengegangen. Nach Hause. Dewdorjani. Gewitter. Ich mit Panja und Tolja im Kabriolett. Platzregen, Hagel. Mittagessen im Hotel „London“. Unsere mit Tebenkow [8]  und Karnowitsch [9]. Lustig, aber Tolja hatte Streit mit Tebenkow. Nach Hause. Gewitter. Aljoscha öffnete uns selbst.
  • 31. Mai 1887, Sonntag
    Gottesdienst in der Zionskathedrale. Bischof Alexander. Frühstück zu Hause. Hackel [10]. Orlowski [11]. Hitze. Mit Tatussja und Kinderfrau in den Muschtaid-Garten. Regen. Ich zu Hause. Mahlzeit um 6 Uhr. Kolja Peresleni. Gewitter und Regen. Im Theater. „Wie man sich bettet, so liegt man.“ [12]  Zirkel. Abendessen. Regen. Wieder dieselbe Gesellschaft.
  • 1. Juni 1887
    Hitze. Schlecht geschlafen. Tee auf dem Balkon. Muschtaid-Garten. Zu Hause. Frühstück. Karganow [13] und seine Schwester. Bykow [14]. Briefe. Mittagessen auf dem Balkon. Im Theater. Benefiz der Sawina [15]. Ovationen. Toben. Kaukasus. Abendessen. Die Schauspielerin Annenskaja, Adamijanz, Rede von Opotschinin [16]  usw. Den ganzen Abend Zahnschmerzen.
  • 2. Juni 1887
    Hitze zum Verrücktwerden. Tee auf dem Balkon. Muschtaid-Garten. Zahnschmerzen. Frühstück zu Hause. Bis 4 Uhr geschlafen. Muschtaid-Garten und dann in die Stadt. Gewitter. Im Wirtshaus. Zu Hause. Beim Mittagessen der Staatsanwalt von Kutaissi (Zigarre), Opotschinin, Hackel, der Arzt. Der türkische Konsul. Bei Rogge [17] . Meinungen über die „Zauberin“. Tee. Abendessen. Zu Hause Telegramm von Modest. N. D. Kondratjew liegt im Sterben. Der arme Modja. Meine Herzlosigkeit ist mir ein Rätsel. Gewitter.

Und nun zu guter Letzt noch meine Interpretation der Jahreszeiten Tschaikowskis:

Playlist:
00:07 – Januar. Am Kamin (Moderato semplice ma espressivo)
06:02 – Februar. Karneval (Allegro giusto)
09:11 – März. Lied der Lerche (Andantino espressivo)
12:19 – April. Schneeglöckchen (Allegretto con moto e un poco rubato)
15:24 – Mai. Weiße Nächte (Andantino)
18:54 – Juni. Barcarole (Andante cantabile)
22:53 – Juli. Lied der Schnitter (Allegro moderato con moto)
24:46 – August. Die Ernte (Allegro vivace)
28:27 – September. Jagdlied (Allegro non troppo)
31:32 – Oktober. Herbstlied (Andante doloroso e molto cantabile)
36:32 – November. Die Troikafahrt (Allegro moderato)
39:49 – Dezember. Weihnachten (Tempo di valse)


Anmerkungen

[1] Gemeint ist Juli Eduardowitsch Conus (1869 – 1942), russischer Violinist und Komponist. bekannt durch sein Violinkonzert.
[2] Boris Petrowitsch, Sohn von P. I. Jürgenson.
[3] Lakond verweist an dieser Stelle darauf, daß die Passagiere einen Musikabend veranstalten wollten und Tschaikowski sich bereit erklärte, daran teilzunehmen. Da niemand auf dem Schiff wußte, wer er war, kam es zu der pikanten Situation, daß die im Text genannte Sängerin aus dem Konservatorium ihm eine seiner Romanzen vorlegte und ihm erklärte, wie er sie zu spielen habe. Als er an einer Stelle widersprach, entgegnete sie, dass sie es ja schließlich besser wissen müsse, da Tschaikowski selbst die Romanze mit ihrem Lehrer durchgegangen sei (vgl. „The Diaries of Tchaikovsky“, N.Y.. 1945, ed. by W. Lakond, S. 177).
[4] Tolja = Anatoli Iljitsch Tschaikowski.
[5] Panja = Praskowja Wladimirowna, Frau von Anatoli Iljitsch Tschaikowski.
[6] Tata = Tochter von Anatoli Iljitsch Tschaikowski.
[7] Kokodes – Nikolai Wadimowitsch Peresleni, entfernter Verwandter von Tschaikowski.
[8] Michail Michailowitsch Tebenkow, Redakteur der Zeitung „Kawkas“.
[9] W. L. Karnowitsch, Vorsitzender des Bezirksgerichtes von Tiflis.
[10] Michail Pawlowitsch Hackel, Vorsitzender des Zensurkomitees von Tiflis.
[11] Orlowski – Mitglied der Gerichtskammer von Tiflis.
[12] Ein anderer Titel für Dumas‘ „Kameliendame“.
[13] Gennadi Ossipowitsch Karganow, Pianist und Komponist.
[14] Fjodor Alexandrowitsch Bykow, Staatsanwalt am Bezirksgericht von Tiflis.
[15] Marina Gawrilowna Sawina, berühmte Schauspielerin am Petersburger Alexandrinentheater.
[16] Pjotr Alexandrowitsch Opotschinin, vereidigter Rechtsanwalt in Tiflis
[17] Wladimir Petrowitsch Rogge, Kanzleidirektor des Oberkommandierenden.

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