St. Petersburg: Palastplatz und Bootsfahrt (mit Händels Wassermusik )

Tag Neunzehn: Letzter Tag in Sankt Petersburg –
Bootsfahrt auf Moika, Newa und Fontanka

Unser Spruch des Tages:
Ein geglückter Urlaub besteht aus lauter netten Kleinigkeiten.

Eine Stadtrundfahrt auf dem Wasser ist ein Vergnügen, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, zumal wenn die Sonne scheint und man auf offenem Deck an den Palästen vorbeischippern kann. Wir hatten in St. Petersburg das Glück, das beste Wetter für eine solche Bootsfahrt erwischt zu haben:

Für die musikalische Untermalung der Bootsfahrt habe ich einige Sätze aus der „Wassermusik“ Händels mit den Samples „Kirk Hunter Diamond Symphony Orchestra“ per MIDI auf meinem Computer für folgende Besetzung eingerichtet (Basso continuo: Celli, Contrabass & Cembalo):

ab min:sec aus Suite Nr. 1 in F-Dur (HWV 348) für 2 Solo-Englischhörner (im Original 2 Violinen in Nr. 1), 2 Oboen, Fagott, 2 Französische Hörner, Streicher und Basso continuo
00:05 1. Ouverture (Largo – Allegro) 
04:31 2. Adagio e staccato 
06:54 3. Allegro – Andante – Allegro da capo 
14:35 4. Presto 
17:31 5. Air 
20:06 6. Menuett für Französisch Horn 
23:13 7. Bourrée 
27:13 8. Hornpipe 
25:35 9. Andante 
  aus Suite Nr. 3 in G-Dur (HWV 350) für Piccolo in Nr. 12 und 13, Flöte in Nr 10., Fagott, Streicher und Basso continuo 
27:49 10. Menuett 1
32:23 11. Rigaudon 
33:56 12. Menuett 2 
36:05 13. Gigue
  aus Suite Nr. 2 in D-Dur (HWV 349) für 2 Oboen, Fagott, 2 Französische Hörner, 2 Trompeten, Streicher und Basso continuo 
37:45 14. Ouverture (Allegro)
39:59 15. Alla Hornpipe
43:20 16. Lentement
44:48 17. Air
45:47 18. Menuett für Trompete

sihe auch meinen Beitrag G. F. Händel: Wassermusik HWV 348-350 in meinem anderen Blog.
Die Route der Bootsfahrt kann man dem folgenden Stadtplan von Sankt Petersburg entnehmen, in den ich die Tour eingezeichnet habe – sie beginnt  und endet auf der Moika in der Nähe des Palastplatzes.

St. PetersburgIn der PDF-Datei Ensembles des Palais-, Dekabristen- und Isaakplatzes  wird der Palastplatz ausführlich behandelt.

Hier auf dem Schlossplatz war im Laufe seiner Geschichte so einiges los: Der „Blutsonntag“ im Jahr 1905, die Generalmobilmachung für den 1. Weltkrieg oder gewaltige Proteste und Demonstrationen im Vorfeld der Oktoberrevolution.
Der 8 ha große Platz erlangte seine heutige Form zwischen 1819 und 1829 nach einer kompletten Neuanordnung durch den Star-Architekten Carlo Rossi. Dessen Intention bestand darin, dem barocken Winterpalast von Francesco Rastrelli einen Kontrast gegenüberzustellen. Architektonisch entschied er sich für den aus Frankreich kommenden Empirestil, dafür ließ er an der Südseite das 580 m lange Generalstabsgebäude im Halbkreis um den Platz bauen. In der Mitte baute er den 28 m hohen Triumphbogen, der mit einem Rechtsknick in die Bolschaja Morskaja Uliza führt. Biegt man vom Newskij Prospekt in die Bolschaja Morskaja Uliza, steht man plötzlich unter dem Triumphbogen und hat einen atemberaubenden Blick auf den Schlossplatz.
Auf dem Bogen thront unübersehbar der „Streitwagen des Sieges“ von Stepan Pimenow und Wassili Demut-Malinowskij. In den Räumen des Generalstabsgebäudes hat die Eremitage eine Filiale eingerichtet.
Der Gebäudekomplex zwischen Eremitage und Generalstabsgebäude, das Hauptquartier der Garde, entstand zwischen 1837 und 1843 wieder in klassizistischer Bauweise. In der Platzmitte thront die 47 m hohe Alexandersäule, die 1832 nach dem Sieg der russischen Armee über Napoleon zu Ehren von Zar Alexander I. errichtet wurde. Die 7000 t schwere Säule gilt als größtes Denkmal der Welt, das ausschließlich durch sein Eigengewicht steht. Es ist nirgendwo verankert! Die Spitze ziert ein Engel, der ein Kreuz trägt. Nach der Revolution plante man, den Engel durch eine Skulptur des Genossen Lenin zu ersetzen, was aber nie realisiert wurde. So sicher scheint man sich in Parteikreisen wohl doch nicht gewesen zu sein, dass der Genosse Lenin wirklich einen Engel ersetzen könnte. Die Inschrift bedeutet „Für Alexander, vom dankbaren Volk“.

Weil es dort so schön war, folgt nun noch ein Video über St. Petersburg, das Venedig des Nordens.

Nach Bootsfahrt und kurzem Aufenthalt auf dem Schlossplatz ging es um 13 Uhr zum St. Petersburger Flugplatz, von da nach München, dort warten auf die – wegen eines Unwetters in Hessen – über eine Stunde verspätete „Flugmaschine“ nach Berlin. 

Bildergalerie:

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

neunzehn + 18 =